Eva, das bin ich.

Von klein auf ist es meine Leidenschaft gewesen, die in den Dingen und Materialien schlummernden Möglichkeiten
zu wecken, sei es Wolle, Wachs oder Worte.
Meist braucht es dafür sehr viel Zeit. Oder nennen wir es Muße.

Erwachsen geworden bin ich in einer Welt, die keine Zeit mehr kannte für diese vermeintlich nutzlosen Dinge.
Immer mehr, immer schneller musste alles werden. Das hat sich für mich nie gut angefühlt.

Heute stoße ich als eine Frau, die – wie meine Großmutter Annemarie – Geschenkpapier glattbügelt,
alte Knöpfe bewahrt und Wollreste sammelt, auf wesentlich mehr Verständnis.
Weil es auf einem begrenzten Planeten kein „Immer Mehr“ geben kann.

Ich bin überzeugt davon, dass es Freude machen kann, die Welt zu verbessern.
Weil es immer möglich ist, im Kleinen etwas richtig zu machen. Wenn das viele tun, wird das Kleine groß.

Jeder hat irgendein Talent, das sich dafür eignet.
Zu meinen Talenten gehört es, in scheinbar wertlosen Dingen Potential zu erkennen.
Zu sehen, dass etwas Schönes und Nützliches daraus werden kann.
Weswegen ich es schon als kleines Mädchen kaum übers Herz gebracht habe, etwas wegzuwerfen.
Vielleicht liegt es daran, dass meine Wurzeln spürbar in eine Zeit reichen, in der Wegwerfen noch nicht in Mode war.